Thema 3

Bildungsprognosen und Hochschulplanung

 

Expert*innen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) führten in den 1960er Jahren Studien über das österreichische Bildungswesen durch.

 

ABBILDUNG 6

 

INFOBOX:

Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ging 1961 aus der im Rahmen des Marshallplans gegründeten Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit (OEEC) hervor. Seitdem besteht ihre Hauptaufgabe darin, das Wirtschaftswachstum in ihren Mitgliedsstaaten zu fördern.

Grundlage der Untersuchung des österreichischen Bildungswesens war ein Abkommen zwischen der OECD und der Österreichischen Bundesregierung vom 30. Dezember 1963

 

Daraus leiteten sie Prognosen des zukünftigen Bedarfs an Hochschulabsolvent*innen verschiedener Fächer ab. Diese Prognosen spielten bei der Gründung der Universität Klagenfurt eine große Rolle.

Die Kärntner Hochschulförderung mit ihren Präsidenten Hans Sima (Landeshauptmann von Kärnten) und Hans Ausserwinkler (Bürgermeister von Klagenfurt) berief sich ebenso darauf, wie die von Unterrichtsminister Piffl-Perčević eingerichtete Arbeitsgemeinschaft für Hochschulentwicklung (ARGE).

Die Akteur*innen zogen aber völlig unterschiedliche Schlussfolgerungen: Während die Kärntner*innen die Notwendigkeit einer Wirtschaftshochschule sahen, erkannte das Unterrichtsministerium den Bedarf für eine Hochschule für Bildungswissenschaften.

 

QUELLENTEXT

Auszug aus einer Empfehlung der Arbeitsgemeinschaft für Hochschulentwicklung (ARGE), 30. Mai 1968

„Die Arbeitsgemeinschaft für Hochschulentwicklung ist der Meinung, dass in Klagenfurt solche Lehr- und Forschungseinrichtungen eingerichtet werden könnten, die vor allem dem Studium des Lehramtes für höhere Schulden dienen, wobei an Unikatschwerpunkte gedacht werden könnte, wie etwa in den Bereichen des programmierten Unterrichts, der Didaktik der einzelnen Fächer und der Methoden des Sprachunterrichts.“

 

Tagung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Pörtschach

 

Die OECD war direkt in die Gründung der Universität Klagenfurt involviert. Vom 10. bis 12. Juni 1969 fand in Pörtschach eine internationale Expertentagung statt, auf der die Klagenfurter Hochschulpläne im Mittelpunkt standen. Die Teilnehmer*innen an

dieser „OECD-Konferenz“, wie sie häufig genannt wurde, diskutierten insbesondere Fragen rund um das noch neue Forschungsfeld der Bildungswissenschaften. Einige sahen die in Klagenfurt geplante Hochschule für Bildungswissenschaften als Leuchtturmprojekt für ganz Europa.

Die OECD wäre auch nach der Gründung der Hochschule bereit gewesen, die Aufbauphase der Universität sowie Forschungsprojekte in Klagenfurt zu unterstützen. Dazu kam es allerdings nicht.

 

ABBILDUNGEN 7, 8 und 9

 

Sidebar

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.