Thema 1

Neue Universitäten

 

Nach der Gründung der Hochschulen in Salzburg (1962) und Linz (1966) blieb von den größeren österreichischen Landeshauptstädten allein Klagenfurt ohne Universität. Triest und Ljubljana waren ebenfalls bereits Universitätsstädte.

 

Die Landeshauptstadt Klagenfurt als Universitätsstadt?

 

Wer in Kärnten lebte, musste zum Studieren in ein anderes Bundesland umziehen oder ins Ausland gehen. Die meisten Studierenden aus Kärnten waren an den Universitäten in Wien oder Graz eingeschrieben. Mindestens vier Argumente sprachen daher für die Gründung einer eigenen Hochschule in Klagenfurt.

  1. Kärnten hatte in den 1960er Jahren die zweithöchste Maturantenquote der österreichischen Bundesländer. Aber auf je 100.000 Kärntner*innen kamen nur 481 Student*innen. Kärnten lag damit an fünfter Stelle der Bundesländer. Mit einer eigenen Landesuniversität hoffte man mehr Kärntner*innen motivieren zu können, ein Studium aufzunehmen.
  2. In Kärnten mangelte es noch aus einem zweiten Grund an Akademiker*innen: Maturant*innen, die Kärnten für ihr Studium verließen, kehrten anschließend häufig nicht zurück. Eine Universität im Land sollte diesen „brain drain“ stoppen.
  3. Eine Hochschule in Kärnten versprach darüber hinaus Kärntner Familien mit Kindern im studierfähigen Alter handfeste Vorteile, denn ein Studium in einem anderen Bundesland war teuer. Insbesondere für die vielen jungen Menschen, die in einer Zeit der Bildungseuphorie als erste in ihren Familien ein Hochschulstudium aufnahmen, konnten die damit verbundenen Kosten eine erhebliche Belastung darstellen.
  4. Nicht zuletzt war eine eigene Landesuniversität auch eine Prestige-Frage.

 

Eine Hochschule für Klagenfurt – aber welche?

 

In den 1960er Jahren wurden verschiedene Vorschläge für die Ausrichtung der geplanten Hochschule gemacht. Unter anderem wurden eine Hochschule für Wirtschaftswissenschaften, eine Hochschule für Verkehrswissenschaften, eine Hochschule für Tierwissenschaften und eine Hochschule mit Fokus auf die Lehrerausbildung erwogen. Im Gespräch waren auch eine Außenstelle des Grazer Instituts für empirische Soziologie und Statistik und eine Hochschule für politische Wissenschaften. In der Presse wurde darüber hinaus über eine juristische oder sprachwirtschaftliche Ausrichtung diskutiert. Die meisten Akteur*innen favorisierten eine Wirtschaftshochschule. Daher wurden für diesen Hochschultyp bis zum Jahr 1968 die detailliertesten Konzepte erarbeitet.

 

Wo lagen die Interessen der Kärntner Studierenden?

 

Im Wintersemester 1966/67 verteilten sich die Kärntner Studierenden auf folgende Fächer.

 

ABBILDUNG 1.

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